Modebranche in der Krise: Digitale Transformation und Nachhaltigkeit als Rettungsanker
Die Modeindustrie steht vor gravierenden Herausforderungen. Renommierte Marken wie Scotch & Soda, Peter Hahn und Esprit sind in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten geraten, die zu Insolvenzen und umfangreichen Umstrukturierungen geführt haben. Dieser Trend macht die Schwachstellen der Branche deutlich, insbesondere angesichts des Aufstiegs von Fast-Fashion-Riesen wie Shein und Temu. Deren aggressive Preisstrategien und schnellen Produktionszyklen haben die Marktanforderungen neu definiert und den Druck auf traditionelle Modemarken enorm erhöht.
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Wirtschaftlicher Druck:
Mehrere Faktoren haben eine umfassende Krise für etablierte Modemarken ausgelöst. Die anhaltenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und geopolitische Spannungen, insbesondere in der Ukraine und im Nahen Osten, haben Lieferketten und Konsumverhalten stark beeinträchtigt. Inflation und hohe Energiekosten drücken die Gewinnspannen, wodurch es für viele Marken schwierig wird, rentabel zu bleiben. In dieser preissensiblen Umgebung gewinnen Fast-Fashion-Anbieter mit ihren erschwinglichen und trendigen Angeboten zunehmend an Attraktivität.
Das Fast-Fashion-Phänomen:
Shein und Temu haben gezeigt, wie erfolgreich das Fast-Fashion-Modell sein kann. Shein nutzt künstliche Intelligenz, um Modetrends vorherzusagen und Produktionskapazitäten optimal auszunutzen, sodass neue Styles extrem schnell auf den Markt kommen. Ihr globales Produktionsnetzwerk sorgt für kurze Lieferzeiten, was die Anziehungskraft auf Verbraucher erhöht. Temu setzt auf Social-Media-Handel und innovative Funktionen wie Gamification, Partnercodes und aggressive Rabattstrategien, um eine große Kundenbasis anzuziehen und wiederholte Käufe zu fördern.
Strategien für Erholung und Wachstum:
- Digitale Transformation: Investitionen in digitale Technologien sind unerlässlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Robuste E-Commerce-Plattformen und digitale Marketingtools verbessern die Markenpräsenz und Kundenbindung. Datenanalysen und Künstliche Intelligenz helfen, das Verbraucherverhalten besser zu verstehen und Angebote präzise auf Markttrends abzustimmen.
- Nachhaltigkeitsinitiativen: Verbraucher verlangen zunehmend Transparenz und ethische Verantwortung von Marken. Durch nachhaltige Produktion, umweltfreundliche Materialien und Abfallreduktion können Marken diese wachsende Zielgruppe ansprechen. Transparente Kommunikation über diese Bemühungen baut Vertrauen und Loyalität auf.
- Ehrliche Herstellung und Preisgestaltung: Verbraucher schätzen Authentizität und Ehrlichkeit. Marken, die faire Arbeitsbedingungen und ethische Materialbeschaffung gewährleisten, können eine stärkere Kundenbindung erreichen. Eine transparente Preisgestaltung, bei der Kunden den Wert ihrer Ausgaben nachvollziehen können, stärkt das Markenimage und fördert die Loyalität.
- Storytelling: Eine überzeugende Markengeschichte hilft, sich von der Konkurrenz abzuheben. Marken sollten ihre Werte und die einzigartigen Aspekte ihrer Produkte glaubwürdig vermitteln. Durch Storytelling wird eine Marke menschlicher und für Verbraucher sympathischer und einprägsamer.
- Innovative Produktangebote: Einzigartige, qualitativ hochwertige Produkte, die schwer zu imitieren sind, sind unerlässlich. Limitierte Kollektionen, Designer-Kooperationen und maßgeschneiderte Artikel können Exklusivität und Begehrlichkeit vermitteln.
- Stärkere Kundenbindung: Persönliche Einkaufserlebnisse, Treueprogramme und exzellenter Kundenservice heben eine Marke von der Konkurrenz ab. Social-Media-Engagement und Influencer-Partnerschaften können eine lebendige Community rund um die Marke schaffen.
- Prozessoptimierung: Effiziente betriebliche Abläufe sind entscheidend. Neue Technologien zur Verbesserung der Lieferkette und zur Reduzierung logistischer Komplexität und Kosten erhöhen die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen.
- Sortimentsdifferenzierung: Marktplatzspezifische Produkte können direkten Wettbewerb vermeiden. Ein diversifiziertes Sortiment, das auf verschiedene Marktplätze und Zielgruppen abgestimmt ist, erfüllt unterschiedliche Verbraucherbedürfnisse.
- Retail Media: Retail Media wird immer wichtiger, um zielgerichtet und performance-optimiert Kunden anzusprechen. Retail Media kann auf unterschiedliche Ziele optimiert werden, bspw. auf den Abverkauf von Artikeln mit hohem Lagerbestand oder auf die Steigerung der Markenbekannheit bei einer spezifischen Zielgruppe. Die Marktplätze erweitern kontinuierlich ihre Werbemöglichkeiten und bieten mehr Optionen denn je, um Marken oder Produkte optimal zu präsentieren und zu bewerben.
Online-Medien: Marken können gesponserte Produktanzeigen, Display-Anzeigen und Videoanzeigen auf Marktplätzen wie Amazon und Zalando nutzen, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Diese Plattformen bieten oft detaillierte Analysen, mit denen Marken ihre Strategien für eine maximale Wirkung verfeinern können.
Offline-Medien und In-Store-Werbung: Digitale Lösungen und Echtzeit-Monitoring machen Werbung in Geschäften effektiver. Marken können gezielte Kampagnen in spezifischen Geschäften und zu bestimmten Zeiten schalten und so sicherstellen, dass sie die richtige Zielgruppe erreichen. Beispielsweise kann eine Marke in den kalten Monaten eine Kampagne für Winterjacken in nördlichen Regionen durchführen.
DOOH (Digital Out-of-Home) Werbung: Dabei werden digitale Plakatwände und Bildschirme in öffentlichen Verkehrsknotenpunkten und anderen Standorten genutzt. Dank des technologischen Fortschritts können diese Anzeigen sehr zielgerichtet und interaktiv gestaltet werden, sodass sie für die Verbraucher zu einem echten Erlebnis werden und Aufmerksamkeit generieren.
Fazit:
Die Modeindustrie steht am Scheideweg und muss sich angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen und des Drucks durch Fast Fashion neu erfinden. Durch konsequente digitale Transformation, Nachhaltigkeit, ehrliche Produktion und Preisgestaltung, Storytelling, innovative Produktangebote, effektive Kundenansprache, Prozessoptimierung, Sortimentsdifferenzierung und die Nutzung von Retail Media können traditionelle Modemarken nicht nur die aktuelle Krise meistern, sondern sich auch neu positionieren und wachsen.
Das Sammeln von Verkaufszahlen von Marktplätzen zusammen mit Daten von Werbekampagnen in einem zentralen Datenspeicher kann wertvolle Informationen liefern. Ein gutes Visualisierungstool, das diese Daten zusammenführt, hilft dabei, diese Informationen verständlich darzustellen. So können bessere strategische Entscheidungen getroffen werden, um den Umsatz oder die Gewinnmargen zu erhöhen.
Anpassungsfähigkeit, Innovation und ein tiefes Verständnis der Verbraucherpräferenzen sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft.
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